Ultraschall

Der Ultraschall ist heute im frauenärztlichem Praxisalltag die wichtigste Technik mit einem breiten Diagnostikspektrum in Gynäkologie und Geburtshilfe. Die erste Untersuchung in der Schwangerschaft zeigt die Lokalisation und das Gestationsalter und lässt eine normale Entwicklung der Schwangerschaft sichtbar machen, gibt Antwort auf die Frage, ob ein Kind oder sogar Zwillinge zu erwarten sind. Der erste Herzschlag ist schon nach 6 Wochen zu hören, der kleine Embryo wächst täglich um 2 mm. Beim sog. 1. Timester-Screening um die 12.–13. Woche kann das Kind erstmals von den Eltern als fertiger Mensch mit eigenen Bewegungen wahrgenommen werden. Bei diesem Termin wird die kindliche Anatomie befundet, das Schwangerschaftsalter nochmals überprüft, die Nacken-Transparenz-Messung und spezielle Skelettbefunde durchgeführt, um ev. Hinweise auf chromosomale Defekte aufzudecken. In Verbindung mit einer mütterlichen Blutbefundung können so über 90% aller abnormen Kinder frühzeitig entdeckt werden, eine definitive Diagnose kann dann durch eine Zellanalyse eingeholt werden.

Bei der nächsten Ultraschall-Untersuchung zw. der 19. und 22. Woche wird ein Organ-Screening, eine Kontrolle des kindlichen Wachstums, die Lokalisation der Plazenta und eine Befundung des kindlichen Bewegungsmusters durchgeführt. Alle weiteren Untersuchungen dienen dann dem Nachweis einer normalen kindlichen Entwicklung. Eine spezielle Technik ist der Doppler-Ultraschall, bei dem mütterliche und kindliche Blutgefässe farblich dargestellt werden. Schon ab der 20. Woche kann durch Blutfluss-Messungen in Arterien der Gebärmutter nachgewiesen werden, ob sich die Plazenta gut entwickelt hat – und falls nicht, schon frühzeitig auf ev. Risiken im weiteren Schwangerschfverlauf aufmerksam gemacht werden. Bei unauffälligem Befund kann mit 96%iger Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass mit keiner Komplikation zu rechnen sein wird!

In der Gynäkologie ist der Ultraschall die führende bildgebende Technik zur Befundung der weiblichen Organe und stellt häufig die sicherste Methode zur Früherkennung vieler Erkrankungen dar. In der Diagnostik der Sterilität können wichtige Funktionen des Eierstockes und der Gebärmutter und ihre periodische Dynamik überprüft werden, dadurch kann gezielt eine wirksame Therapie eingeleitet werden.

Nach oben scrollen